Präsident Thomas Härtel: „Der LSB ist die Stimme des Berliner Sports“

Im Oktober 1949 gegründet feiert der Landessportbund Berlin ebenso wie die Sportjugend Berlin am 29. Oktober 2024 den 75. Geburtstag.

Wenige Monate nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland gestaltete der Sport im Westteil Berlins seinen Neuaufbau. „Heute können wir sagen, und das durchaus mit Stolz, dass der Landessportbund dank der Arbeit der vielen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Menschen in den Vereinen und Verbänden tatsächlich die Stimme des Sports in Berlin ist, so wie es in unserem Leitbild steht“, sagt LSB-Präsident Thomas Härtel. Der ehemalige Staatssekretär für Sport übernahm das Amt des LSB-Präsidenten 2018 von Klaus Böger.

Zehn Präsidenten haben den Verband in 75 Jahren geprägt. Unter ihnen auch Manfred von Richthofen, in dessen Amtszeit die Wiedervereinigung der Sportverbände aus dem Ost- und Westteil Berlins fiel und der heute Namensgeber für den Sitz des Landessportbunds am Olympiastadion Berlin ist. „Die Tatsache, dass der LSB immer von Präsidenten geführt wurde, zeigt auch, dass wir den LSB und den Sport in Berlin in die heutige Zeit führen müssen. Dieser Aufgabe haben wir uns gestellt. Heute gehören mehr Frauen unserem Präsidium an als in der Vergangenheit. Die Beteiligung von Frauen auf allen Verantwortungsebenen des Berliner Sports bleibt eine zentrale Aufgabe, umso mehr, weil in den zurückliegenden Jahren überproportional Frauen bei uns Mitglied wurden“, sagt Thomas Härtel. 

Besondere Anstrengungen im Kinderschutz

"Besondere Anstrengungen im Bereich der Gleichstellung und Vielfalt sowie für den Kinderschutz und Inklusion zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Der Landessportbund hat zusätzlich zu unserer Kinderschutzbeauftragten aus Eigenmitteln insgesamt acht weitere hauptamtliche Stellen eingerichtet. Sie stehen den Vereinen und Verbänden beratend und tatkräftig zur Seite. Das Kinderschutzsiegel wird für alle Verbände verbindlich. Damit schaffen wir vor allem bei den Eltern Vertrauen, die ihre Kinder in unseren Vereinen anmelden. Dieses Vertrauen ist für den organsierten Sport das wichtigste Gut.“

Mitgliedschaften auf Rekordniveau

In den vergangenen Jahrzehnten hat der LSB große Herausforderungen gemeistert. Der Zusammenschluss zwischen Ost und West erfolgte im Sport weitaus schneller und erfolgreicher als in anderen Bereichen des Berliner Lebens. Und auch die Einschränkungen der Corona-Zeit wurden mit großem Teamgeist überwunden: Heute verzeichnet der Landessportbund Berlin mehr als 780.000 Mitgliedschaften in 2.300 Vereinen: Rekord, mit steigender Tendenz - insbesondere im Kinder- und Jugendbereich. Auch der Anteil der Frauen ist in den letzten Jahren überproportional gewachsen.

In enger und guter Zusammenarbeit mit den Senatsverwaltungen für Inneres und Sport sowie für Bildung, Jugend und Familie fördert der Landessportbund die Verbands- und Vereinsentwicklung sowie Programme, die Sport zur Bewegungsförderung bei Kindern- und Jugendlichen nutzen, das ehrenamtliche Engagement fördern und Sport mit Jugend- und Sozialarbeit verbinden.

Der Landessportbund betreibt mit seiner Kindergarten-Gesellschaft KiB Kinder in Bewegung gGmbH 22 Bewegungskindergärten in Berlin. Weitere „Familienmitglieder“ des Sports sind auch die Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit (GSJ), die Beschäftigungsgesellschaft Sport für Berlin gGmbH (BQG) über die auch Trainer*innen für die Schulschwimmzentren angestellt sind, der Olympiastützpunkt, die Sportstiftung Berlin sowie die TopSportmarketing GmbH. Der LSB ist aktives Mitglied der Sportmetropole Berlin.

Thomas Härtel, Präsident des Landessportbunds Berlin: „Die Berliner Vereinslandschaft ist unglaublich vielfältig. Wir haben in den vergangenen Jahren herausragenden Sport in Berlin gesehen und werden diesen auch in Zukunft erleben können. Deshalb unterstützen wir eine Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland. Wir sind überzeugt, dass durch eine Bewerbung eine Förderung des Sports in seiner Gesamtheit gelingen kann. Wir wollen eine Sportentwicklung in unserer Stadt, die allen Berlinern und Berlinerinnen Möglichkeiten für mehr Bewegung schafft. Das ist für den LSB eine große Motivation, sich in Berlin in allen gesellschaftlichen Debatten einzubringen und die Entwicklung unserer Stadt mitzugestalten. Dazu gehört natürlich eine verlässliche und nachhaltige Entwicklung im Bereich der Infrastruktur; vor allem aber auch eines der zentralen Themen des Sports, die Gemeinschaft erlebbar zu machen und das Miteinander zu stärken.“

Christian Krull, Vorsitzender der Sportjugend Berlin: „Seit 75 Jahren setzt sich die Sportjugend Berlin dafür ein, Lebensbedingungen für junge Menschen positiv zu beeinflussen. Uns ist es ein großes Anliegen, gute Voraussetzungen für ein gesundes Aufwachsen zu schaffen. Der Sport hat die Kraft, Kinder und Jugendliche in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung zu fördern. Dazu zählt auch, die Werte des Sports zu vermitteln, die für die Persönlichkeitsentwicklung prägend sein können. Gleichzeitig ermöglichen wir gesellschaftliche Teilhabe und tragen dazu bei, Benachteiligungen zu vermeiden oder abzubauen. Und natürlich wollen wir als Sportjugend alle Kinder und Jugendliche in Bewegung bringen.“

Iris Spranger, Senatorin für Inneres und Sport: „Der Landessportbund Berlin ist mehr als das Sprachrohr seiner Sportvereine und -verbände. Er hält die Berlinerinnen und Berliner in Bewegung und trägt viel zur Lebensqualität in unserer Stadt bei. Seit 75 Jahren übernimmt der LSB Berlin nicht nur im sportlichen, sondern auch im sozialen Bereich Verantwortung. In der Sportpolitik treibt er Themen wie Teilhabe, Umweltschutz und Inklusion voran und setzt sich aktiv für Integration ein. Die rund 2.300 Vereine schaffen mit dem LSB Zusammenhalt in unserer Stadtgesellschaft. Mit seinen Aktivitäten ist der LSB höchst erfolgreich und hat auch Krisen gemeistert. So sind nach der Pandemie die Mitgliederzahlen wieder auf ein Rekordniveau gestiegen. Ich bin überzeugt, dass der LSB mit seiner gesamtgesellschaftlichen Ausrichtung auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Sportmetropole Berlin spielen wird.“

Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Bewegung im Kindes- und Jugendalter trägt maßgeblich zur Entwicklung des Selbstwertgefühls bei, stärkt die Zusammengehörigkeit und fördert Gesundheit und Fitness. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie pflegt mit dem Landessportbund und der Sportjugend eine langjährige Partnerschaft, in der zahlreiche Programme für Kinder und Jugendliche entwickelt und umgesetzt wurden. Aktuelle Projekte sind das Kooperationsprogramm Schule und Sportverein, die Bewegte Kita, die Schwimmintensiv-Kurse und weitere Freizeitangebote in den Ferien sowie die Zusammenarbeit rund um den Deutschen Motorik-Test. Das ist eine wirkliche Erfolgsgeschichte, mein Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landessportbunds und der Sportjugend Berlin sowie den beteiligten Sportvereinen.“

Nicole Greßner, 1. Vorsitzende 1. VfL Fortuna Marzahn: „Der Landessportbund spielt für unseren Verein, den 1. VfL Fortuna Marzahn, eine entscheidende Rolle. Er hat uns beim Aufbau unserer Geschäftsstelle unterstützt. Ohne diese Hilfe hätte ich es als ehrenamtliche Vorsitzende eines Vereins mit knapp 1.300 Mitgliedern nicht geschafft, den Verein zu führen. Ein anderes Beispiel: Eine junge Sportlerin wurde in den Bundesstützpunkt aufgenommen und ist damit ihrem Traum von Olympia ein Stück näher gekommen. Dafür bin ich dem LSB und dem Verband sehr dankbar.“

Friedhard Teuffel, Direktor des Landessportbunds: „Beim Landessportbund Berlin vereint sich Tradition mit dem Blick in die Zukunft. Seit 55 Jahren führt der Verband einen Jugendaustausch mit Jerusalem durch. Im Oktober war wieder eine Gruppe aus Jerusalem bei uns zu Gast. Dies zeigt, wie der Sport Verständigung schafft. Ziele werden am besten durch Team-Arbeit erreicht. Deshalb hat der LSB auch wieder die Türen für Vereine geöffnet, um direktes Mitglied im LSB zu werden. Dadurch haben sie mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten für die Entwicklung des Sports in Berlin. Intern haben wir die Strukturen so verändert, dass wir Verbände und Vereine schneller und zielgerichteter unterstützen können – mit einem Kompetenzzentrum Vereins- und Verbandsentwicklung und einem Fördermittelmanagement. Das Manfred von Richthofen-Haus ist ein offenes Haus für alle unsere Mitglieder. So offen, wie die Sportvereine für die Berliner und Berlinerinnen sind. Damit dies so bleibt, ist es eine unserer dringlichsten Aufgaben, zu erreichen, dass alle Menschen in unserer Stadt den Sport treiben können, den sie treiben wollen.“